Wetterbericht für den Deutschen Alpenraum
ausgegeben am Donnerstag, 30.03.2023, 14:30 Uhr
Eine Kaltfront beeinflusst den Bayerischen Alpenraum. Diese zieht nachts nach Süden ab. Ab Freitagmorgen greift aus Westen bereits das nächste Frontensystem über.
Donnerstagabend fällt am Bayerischen Alpenrand verbreitet schauerartiger Regen bzw. oberhalb von 1700-2000 m Schnee. In der ersten Nachthälfte zieht der Niederschlag nach Österreich ab und die Bewölkung lockert vorübergehend auf. Bereits in der zweiten Nachthälfte zieht aus Westen bereits dichte Schichtbewölkung heran, aus der morgens von Westen her Regen einsetzt. Die Schneefallgrenze liegt weiterhin bei etwa 1700-2000 m. Die Tiefstwerte liegen in den Tälern bei 5 bis 7 Grad.
Tagsüber bedeckt und häufig Niederschlag. Am Nachmittag entstehen Schauer und einzelne Gewitter, dabei bis zum Abend sukzessive absinkende Schneefallgrenze auf 1300-1700 m, die höheren Werte nach Osten. Die Höchstwerte erreichen in 1000 m 13, in 2000 m 1 Grad, in 3000 m -5 Grad. Dazu in den Tälern lebhafter SW-Wind mit Böen zwischen 50 und 60 km/h, in den Bergen Sturmböen oder schwere Sturmböen um 80-95 km/h, exponiert orkanartige Böen bis 110 km/h.
Gefahrenbeurteilung
Die Lawinengefahr ist oberhalb 1500m erheblich, unterhalb davon gering.
Das Hauptproblem ist Nassschnee. Durch den Regen ist mit der Selbstauslösung von nassen Lockerschnee- und Schneebrettlawinen aus noch nicht entladenem Steilgelände zu rechnen. Die Lawinen erreichen meist mittlere Größe, können vereinzelt aber auch groß werden. An steilen Grashängen gleitet die Schneedecke auch am Boden ab, vor allem dort, wo der Boden vor dem Schneefall bereits ausgeapert war. Gleitschneelawinen können mittlere Größe erreichen.
Zudem kann in den Hochlagen frischer Triebschnee bereits vom einzelnen Wintersportler als Schneebrettlawine ausgelöst werden. Gefahrenstellen befinden sich vor allem im kammnahen Steilgelände der Expositionen Nord über Ost bis Südwest, auch hinter kammfernen Geländekanten sowie in frisch eingewehten Rinnen und Mulden. Lawinen erreichen meist mittlere Größe.
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