Deutscher Wetterdienst - Regionale Wetterberatung München, ausgegeben am Sonntag, den 17.03.2024, um 14.30 Uhr
Wetterbericht für den Deutschen Alpenraum:
Dichte Wolken, am Montag mit stürmischem Nordwestwind oberhalb ca. 1500 m Neuschnee.
Zunächst zieht eine Warmfront ostwärts über Bayern. Am Montag folgt die Kaltfront des Tiefdrucksystems und in den Nordalpen kommt es zu Stauniederschlag.
In der Nacht zum Montag gibt es kaum Wolkenlücken. Ab und zu fallen ein paar Tropfen, oberhalb 1600 - 1900 m Flocken. In den höchsten Lagen können vereinzelt bis 5 cm Neuschnee zusammenkommen, meist ist es weniger. Zwischen Oberstdorf und Berchtesgaden sinkt die Temperatur auf 5 Grad. Die Nullgradgrenze liegt bei 1900 bis 2200 m. Im Kammniveau kommt der Wind in der Regel mit mittleren Geschwindigkeiten um 20 km/h aus West.
Am Montag nimmt der Niederschlag von Westen her zu. Während der stärksten Intensität sinkt die Schneefallgrenze bis etwa 1300 m, sonst bewegt sie sich meist von 1600 bis 1400 m. Oberhalb 2000 m sindim Allgäu bis 30 cm Neuschnee zu erwarten, von den Ammergauer Alpen bis ins Wettersteingebirge sowie in den Berchtesgadener Alpen um 20 cm. In den Haupttälern liegen die Höchstwerte um 10 Grad, in 1500 m um 4, in 3000 m um -3 Grad. Der Wind dreht auf Nordwest und weht im Mittel mit 20 - 40 km/h.
Weitere Aussichten bis zum Mittwoch, 20.03.2024:
In der Nacht zum Dienstag oberhalb ca. 1300 m weiterer Neuschnee. Tagsüber dann aus Westen Sonne und über 2000 m steigende 0-Grad-Grenze, schwachwindig.
Mittwoch in den Bergen noch milder und viel Sonnenschein.
Gefahrenbeurteilung
Die Lawinengefahr ist oberhalb 1500 m mäßig, darunter gering. Das Hauptproblem am Sonntagabend, Montagnacht und -vormittag ist Nassschnee. An sehr steilen, noch nicht entladenen Hängen mit glattem Untergrund können nasse Gleitschneelawinen in allen Expositionen am Boden abrutschen. Aus dem felsigen Steilgelände lösen sich zudem nasse und feuchte Lockerschneelawinen. Dies ist vor allem in den Nordexpositionen im Höhenbereich zwischen 1800 m und 2200 m zu erwarten. Die Selbstauslösung mittelgroßer Lawinen ist in höheren Lagen möglich.
Am Montag ist im Tagesverlauf in höheren Lagen zunehmend frischer Triebschnee zu beachten. Gefahrenstellen befinden sich im kammnahen Steilgelände der Expositionen Nord über Ost bis Süd sowie in eingewehten Rinnen und Mulden. Hier können Schneebrettlawinen stellenweise durch den einzelnen Skifahrer ausgelöst werden. Triebschneeansammlungen werden im Tagesverlauf größer und ausgelöste Lawinen können dann mittlere Größe erreichen.
Schneedeckenaufbau
Mit einsetzendem Niederschlag und milden Temperaturen schreitet die Durchfeuchtung der Schneedecke auch schattseitig und im Höhenbereich bis 2200 m fort. Montagvormittag geht der Regen von Westen her zunehmend auch in mittleren Lagen in Schnee über und dieser lagert sich auf der feuchten Altschneedecke ab. Mit starkem Wind aus nordwestlichen Richtungen entstehen in windabgewandten Bereichen Triebschneeansammlungen, die im Tagesverlauf deutlich anwachsen. Diese sind besonders in den Hochlagen störanfällig. In mittleren Lagen ist die Schneedecke zum Boden hin oft nass. An steilen Hängen sind Gleitbewegungen auf glattem Untergrund die Folge. Unterhalb von 1500 m liegt auch nordseitig nur noch wenig Schnee.
Tendenz
Je nach Niederschlagsintensität kann die Lawinengefahr zum Dienstag hin weiter ansteigen.